Gewerbehalle

Die Gewerbehalle an der Schifflände verfügte über einen grosszügig angelegten Umschlagplatz.

1829 ist die Schifflände "bis zum stumpfen Eck des Gasthofes zu den Drei Königen verlängert und erhöht und der Birsig überwölbt worden, und das Salzhaus wurde mit Abbrechung des Salzturmes zu einem Lagerhaus und ein Theil des Platzes zu einem geräumigen und bequemen Verkehrsplatz zum Auf- und Abladen der Waaren eingerichtet".

Die Gewerbehalle um 1865. Schön zu sehen das niedrigere Niveau des Vorplatzes gegenüber dem der Brücke. Links anschliessend die Bestäterei.
Bild: © Staatsarchiv Basel-Stadt, AL 45, 1-17-5
Quelle: Staatsarchiv Basel-Stadt

1861 überliessen die Behörden das Salzhaus der neu gegründeten "Actiengesellschaft für eine Gewerbehalle". Diese, inspiriert vom Erfolg der Gewerbehallen in München, Nürnberg und Mainz, setzte sich zum Ziel, die Produkte des seit der Ablösung des Zunftwesens durch die Gewerbefreiheit in wirtschaftliche Not geratenen Kleingewerbes abzusetzen. 1899 musste der Vorstand die Verkaufsräume der Gewerbehalle in das ehemalige Mueshaus an der Spalenvorstadt verlegen, weil das alte Salzhaus samt der anstossenden ehemaligen Bestäterei (Verwaltung des Rheinlagerhauses) der Birsigkorrektion hatte Platz machen müssen. Auf dem freien Areal entstand durch die Architekten und Baumeister Georg und Rudolf Stamm das erste, 1903 eröffnete Verwaltungsgebäude der Basler Kantonalbank. "Ein kleineres Giebelrisalit des mächtigen Hauses trennt an den beiden Längsseiten die Fassaden von den drei Königen, während die der Schifflände zugekehrte Schmalseite der neuen Bank durch einen mächtigen Giebelaufsatz zur Hauptfassade gestempelt wird. Der Stil des Gebäudes bewegt sich in den Formen der Hochrenaissance mit Verwendung von Barockmotiven."

Nach dem Auszug der Basler Kantonalbank 1938 liessen sich das Offizielle Verkehrsbüro und das Kantonale Departement des Innern im "Palazzo Prozzi" an der Schifflände nieder.