Blumenplatz

Blumenplatz
Der Blumenplatz vom Blumenrain her Richtung Schwanengasse gesehen. Links das Hotel Drei Könige.
Bild: © Staatsarchiv Basel-Stadt, AL 45, 2-2-1
Quelle: Staatsarchiv Basel-Stadt

Erst nachdem der Gasthof zur Blume und die St. Brandanskapelle, eine der frühesten Kirchen der Stadt, abgebrochen worden waren, wurde die äusserst enge untere Kreuzgasse beim Salzturm etwas geöffnet, was den Bürgern sehr willkommen war. Der so bis um das Jahr 1860 bestehende Blumenplatz war von der Schifflände, der Schwanengasse und dem Blumenrain her zugänglich und wurde von den Häusern zur Blumenschmiede, zur goldenen Laute, zum Frauenfeld, zum Kriechbaum, zur Laterne, zum Grosshüningen und vom Hotel Drei Könige gebildet. In der 1681 zum ersten Mal als "zu den Drei Königen auffem Blumenplatz" bezeichneten Herrenherberge konnte seit 1734 jeder Gast dreizehn mit den Wappen der eidgenössischen Kantone gezierte Becher in der historisch richtigen Reihenfolge leertrinken, wobei bei einem Fehler das Wettrinken von Neuem seinen Anfang nahm. 1842 liess Schneidermeister und damaliger Besitzer Johann Senn den Gasthof, der während der Helvetik auf den Namen "zu den Drei Mohren" umgetauft werden musste, von Amadeus Merian von Grund auf neu erbauen.

1759 stürzte ein "Stuck von der Rosencrantz Mauren auffem Blumenplatz" ein. Und die Behörden benützten den Vorfall zu einer Strassenkorrektion, denn der Zugang war bisher so schmal gewesen, dass es nicht möglich gewesen war, mit einem Fuhrwerk von der Schifflände her direkt auf den Blumenplatz zu gelangen. Ein Jahr später hatte man das erste Mal zu Fuss durch die neue Strasse gehen können, "alwo wirklich dasige sambtliche Blumenplätzer und Chronemer Nachbern paarweis bis in die neue halbe Strass einander nach allen Ceremonien bewillkombt, complementirt und in die neue Nachbarschaft redomendirt. Auch hatten sie selbigen Nachmittag alle Arbeiter mit einem Glas Wein, Käs, Brod und Würst regalirt."

Blumenplatz
Der Blumenplatz von der Schifflände her gesehen, rechts das Hotel Drei Könige. Lithographie 1840.

Zur Sanierung der Passage gegen den Blumenrain begehrten 1765 die Behörden zu einem guten Preis auch das Haus des Perückenmachers Johannes Lämmlin. Dieser aber versagte seine Einwilligung, weshalb "man ihm seinen Schandecken gelassen, und er hat dadurch gezeigt, dass er schon längst ein unvernünftiger, wüester, intressirter Gassenlächler war, der nicht nur dasige Nachbarn, sondern auch viele Burger zu Feinden gemacht." Mit langwierigen Prozessen verbundene Schwierigkeiten bereiteten den Behörden auch andere Hauseigentümer bei der Korrektion des Blumenplatzes und des Blumenrains während der 1860er Jahre wie auch anno 1911 und 1932.