Wachtmeister Wolleb

Wachtmeister Wolleb
Wachtmeister Johann Jakob Wolleb (gest. 1818). Auf dem Kopf sitzt ihm ein schwarzer Zweimaster mit Kokarde und Federbusch in den Farben der Helvetik. Aquarellierte Federzeichnung von Franz Feyerabend.

Wachtmeister Johann Jakob Wolleb, ein weiteres Basler Original, bewohnte bis zu seinem Tod 1818 das Steinentor. Vorher hatte er bei den Schweizer Truppen in Frankreich gedient, so auch unter Fürst Franz von Soubise in der Schlacht von Rossbach in Thüringen gekämpft, die für die flüchtenden Nationalfranzosen ein schmähliches Ende nahm, den tapferen Schweizern aber die Bewunderung König Friedrichs II. einbrachte.

Torwächter Wolleb vermochte seinen Posten auch während der Helvetik zu halten, obwohl er nicht nach der Pfeife der Regierung tanzte: in dieser Zeit musste jeder Bürger die dreifarbige Kokarde der Helvetischen Republik (grün, rot, gelb) tragen. Weil Wolleb sich weigerte, diesem Erlass nachzukommen, wurde er aufgefordert, sich beim Regierungsstatthalter Lic. Johann Jakob Schmid zu melden. Diesen Befehl erfüllte er, indem er sich in papageigrünem Rock, roter Weste und gelbledernen Hosen bei seinem Vorgesetzten präsentierte und gleich die Frage stellte, ob er in diesem Aufzug in den helvetischen Farben als lebendige Kokarde gelten könne. Der Regierungsstatthalter schickte Wolleb mitsamt seiner Helvetik wieder nach Hause.

Quelle: Meier 1970