Vo der alte Aeschevorstadt, Dail 2

Vom C. Spalinger (1949)

's frait mi wirgglig, dass mer, wie-n-i 's letschtmol gmaint ha, fir unseri glaini Wanderig do am Egge zämmedräffe, und 's duet mer laid, as die, wo nit vorusse hän warte welle, do in d'Banggschalterhalle hän yne miesse; die alti Buserische Wirtschaft wär doch fir 's Warte besser ygrichtet gsi. He jo! Das isch halt, eso aifach as sie usgseh het, e ganz stadtbikannti Wywirtschaft gsi, 's hän nit numme d'Botte usem Baselbiet dert verkehrt, wil der Dalbegrabe sällmol no 's Standquartier vo ihre Wäge gsi isch, bhietis, au Burgerslyt sin ane, nit numme wäge eme guete Trepfli, me het au immer ebbis Rächts uff d'Gable biko.

Grad näbedra, in dr Aesche inne, isch die biriehmti Oxemetzg - mit Glaizyg het er sich nit abgäh - vom Heer Witnauer ko, derno sunscht e baar Hyser. In aim dervo isch e flotti Wirtschaft, "Taverne Alsacienne" het sie ghaisse, gsi und im erschte Stogg het e elsässischi Société e wirgglig scheen ygrichtet Lokal gha; 's syg e veritabel Schmuggkäschtli, hän sie gsait.

Die untere Aeschenvorstadt um ca. 1900, Blick Richtung Freie Strasse. Rechts von der Bildmitte die Brauerei Glock mit dem Jakobsbrunnen und dem Eingang ins Brunngässlein.
Bild: © Staatsarchiv Basel-Stadt, AL 45, 6-35-5
Quelle: Staatsarchiv Basel-Stadt

An die baide Ehinger'sche Hyser het sich gliggligerwys no kai Renovierer gitraut, me ka immer no sy Fraid dra ha und wemme 's Gligg het, emol e Bligg uff dä Garte hindenuse z'wärfe, isch me grad baff! E baar Hyser ussedra isch me ins Rappegässli hindere, wo no 's Huus zem Rappe gstande isch; das alles, mitsamt der Metzgerei Häring und eme Begg het däne baide Neibaute, wo e Zahnlugge mache, wyche miesse. Derfir isch die alti Brauerei Glock, wenigschtens gege d'Strooss zue, unveränderet, und der hailig Jakobus luegt no allewyl glychlig vo sym hoche Brunnestogg ins Brunngässli abe. Dert hinde het der Heer Glock sälig sy bikannti Bierbrauerei gha und au die grossi Wirtschaft, zämme mit syner Frau, sälber gfiehrt. Au am Brunngässli het an de grosse Feschter d'Girlande mit eme Spruch nit gfählt, und am aidgenessische Durnfescht anne 86 zem Bischpil het me dert läse kenne:

"Halt fest o Volk am Baslerbier, Der Stoff ist gut und süffig! Bald wird der fremde Bierstrom dann, Im Lande überflüssig!"

Das isch die agange, wo alli Obe scharewys in Biehlergarte im Stärnegässli hinde glaicht sin go "Münchner" tringge und Militärmusig lose. Sie sin aber ainewäg gange. - Das nur näbeby! An d'Dante Glock mit ihrer fescht Boschtur und ihrem frindlige Gsicht kani mi nadyrlig ganz guet erinnere, und i gseh sie, wenn i will, hinderem Biffet sitze. Me isch als ebbe z'Obe go e Grysli Bier hole, und sie het druff gluegt, dass es au ordlig ygschänggt gsi isch. Am Neijohr het me als e Glesli Hypokras und e baar Läggerli biko. Sie het au, wieni speeter gheert ha, die marinierte Nase erfunde; sie sin jo scho guet, zwor e bitzli grätig, aber fir das ka sie jo nyt!

Ecke St. Alban-Graben und Aeschenvorstadt (rechts): Vor dem Bau des Bankverein-Komplexes standen hier schöne Bürgerhäuser.
Bild: © Staatsarchiv Basel-Stadt, AL 45, 2-52-1
Quelle: Staatsarchiv Basel-Stadt

's Brunngässli sälber isch als kuum halber e so brait gsi wie jetz, und am andere Egge, also vis-à-vis vom Glock het au aine vo de bikanntischte Aeschlemer gwohnt. Das isch der Heer Birgerrotspresidänt und Saififabrikant Brand gsi, näbeby au no e guete Fasnächtler, und wenn als im "Glock" Prysdrummle gsi isch, do het er by der Jury nit fähle derfe. D'Saifisiederei isch als im Gässli hinde gsi, ebbenemol het me sie gschmeggt, aber er het sie scho in de achzger Johr ins Wydegässli use verlegt und isch z'letscht sälber in sy scheen Huus am Dalberhywäg go wohne.

Isch me 's Brunngässli hindere - me muess sich d'Dufourstrooss ewägg dängge -, so het's hinderem Wirtebärgerhof no e baar Hyser gha, und me isch,, wie hite, aber zwische Gartemuure by der Malzgass useko.

As i's nit vergiss, im Brunngässli, no der Brauerei, het der Heer Witnauer, Metzgermaischter, no e Ross- und Oxestall gha. Der Karli, sy ainzige Suhn - er het jung stärbe miesse -, isch my Frind gsi und het mi emol hindere gfiehrt. I ha numme luege miesse! Im Rosstall, wo scheen blättlet gsi isch, sin vier scheeni Resser gstande, und an jedem Platz uff ere Marmordafele der Namme vom Ross. Im Oxestall het me ebbe säx oder acht scheeni Oxe kenne gseh - mir läbe halt nit vo der Hand ins Muul, het der Karli sälig gsait. Alles het mer e haillose Ydrugg gmacht, sunscht hätt i's doch sicher scho lang vergässe.

Noch em Brandische Huus in der Aesche isch der Begg Dürrwang ko, näbedra imene schmale Hysli der "Salzschnyder". Me het em eso gsait, wil er als ainzige wytumme het derfe Salz verkaufe. Sunscht isch er, glaub i, Kiefermaischter gsi. Näbedra het der Heer Bernet sy renommierti Fyn- und Zuggerbeggerei gha, und in däm Lade het, so lang i mer dängge ka, d Jumpfere Goldima regiert. (Ich bi, näbeby gsait, als Bueb lieber ane, wenn der Heer Bernet sälber im Lade gsi isch. Worum ka me sich dängge!)

Das Haus zum Tellsbrunnen an der Aeschenvorstadt 25 (gegenüber des Tellbrunnens). Hier auch der Eingang in das erwähnte Rappengässlein.
Bild: © Staatsarchiv Basel-Stadt, AL 45, 6-34-2
Quelle: Staatsarchiv Basel-Stadt

Derno isch 's gross Huus vom Heer Doggter de Wette mit eme scheene Garte bis ans Brunngässli hindere ko. Uralti Platane und Lindebaim sin drin gstande, und ebbenemol het aim d'Jumpfere de Wette - Frailain het me sällmol nonig gsait -, wemme grad ebbis uszrichte gha het, erlaubt in dä Garte hindere z'goh. 's isch scheen gsi drin, wenn i mi scho nit an Obschtbaim erinnere ka. Dä ganz Platz an der Strooss vorne nimmt jetz der "Basler Hof", friejer "Hotel Bären", i. Wo me 's de Wettisch Huus derwäge abgrisse het, do hän sie nit gschwind gnueg die scheene Baim im Garte kenne umhaue. Grad hyle hätt me meege, wemme zuegluegt het. Dä Platz het nit zuem Hotel gheert, aber wo das mit em grosse Restaurant e baar Johr im Bidrieb gsi isch, do het der Aigedimmer gfunde, er sott aigetlig au e Garte ha wie ebbe der Biehler im Stärnegässli hinde, und het dä Platz gmietet. Aber ebe, Baim het's kaini meh gha, und will die numme langsam waxe, so het der Heer Priswärk, Gärtnermaischter, in der ganze Stadt miesse go abgängigi Baim sueche, sie usgrabe und hinder em Bäre ysetze, und eso isch gschwind, aber mit grosse Keschte, e schattige Garte z'stand ko. - Aber 's isch, wie me eso sait, kai guete Stärn iberm "Bäre" gstande; bikanntlig isch er jo während em Bau ygstirzt, und no e baar Johr scho het der Aigedimmer drab miesse. Derno het ai Pächter andere d'Dire in d'Hand gä, zytewys isch er sogar zue gsi. Der Garte isch scho lang nimme, die dyre Baim sin verschwunde, und uff däm Platz isch jetz der Heer Eisinger. - Eso ka's halt goh!

Grad näbe der de Wettische Liegeschaft isch no bis vor ebbe zäh Johr 's alt Huus "zem Weier", vom Heer Kaus, Hafnermaischter, gsi. Er het näbeby no e richtige Vorstadtlade, wie's jetz e kaini meh git, gfiehrt, wo me usser Spezereiware au no Gaissle, Hälsig, Karesalbi und eso Sache het kenne ha. Fir dä Neibau "zem Weier" het's aber no e baar glaineri Hyser bruucht, e Beggerei, der Mercerielade vo der Frau Kussmaul und d'Wirtschaft zer "glaine Schmidti". E Metzg isch au no dert gsi, und derno isch der "glai" und der "gross Bäre" ko, ebbe dert stoht jetz 's Coop-Hus. Usse am alte "Bäre" het langi Zyt der Heer Grauwiler mit Sehn, Dechtere und Schwiegersehn e gueti Metzg gfiehrt.

Und jetz wäre mer gligglig wieder by der "Wasserversorgig" glandet, und i gseh scho, dass es hite nimme fir uffe Minschterplatz längt, aber 's nägscht Mol gärn!