Neben dem Münsterberg bildet der Schlüsselberg die einzige direkte Verbindung von der Oberstadt in die Talstadt. Er führt von der nordwestlichen Ecke des Münsterplatzes hinab und mündet beim Zunfthaus zum Schlüssel in die untere Freie Strasse, gegenüber der Hauptpost. Die Gasse ist durch eine zweifache Biegung gekennzeichnet und dadurch in drei Abschnitte geteilt; eine Rechtsbiegung erfährt sie unterhalb des Hauses zur Mücke und eine Linkskurve bei der Einmündung des Stapfelbergs. Dieser Verlauf ist mittelalterlichen Ursprungs. Die dem Hang zugewandten Häuser des Schlüsselbergs waren in spätmittelalterlicher Zeit von Klerikern und Kanonikern des Domstifts und Bankiers und Kaufleuten, in späteren Jahrhunderten auch von Universitätsgelehrten oder Magistraten bewohnt. Der mittlere Abschnitt bildeten talseitig schon seit jeher die Hinterhäuser der Liegenschaften Freie Strasse 27-35. Das Haus zur Mücke bildet einen baulichen Akzent zwischen mittlerem und oberem Gassenabschnitt.
Die Gasse ist 1243 als "Symundsgasse" bezeugt, seit 1398 auch als "Rossberg", und im 16. Jahrhundert trug sie den vom Haus zum Schlüssel in der Freien Strasse abgeleiteten Namen "Schlüsselsprung". 1585 ist erstmals der heute gebräuchliche Name "Schlüsselberg" erwähnt.
Der Schlüsselberg konnte mit einer eisernen Kette, die heute noch an der Hausecke der Schlüsselzunft hängt, abgeriegelt werden. 1431 waren im Hinblick auf das bevorstehende Konzil an den inneren Stadttoren und an den Zugängen zum Münsterhügel solche Sperrketten angebracht worden. Sie blieben bis ins späte 15. Jahrhundert in Gebrauch und wurden später entfernt. Diejenige am Schlüsselberg ist jedoch geblieben. Bis 1911 herrschte am Schlüsselberg reger Durchgangsverkehr, daher wurde schliesslich für den unteren, sehr engen Teilbereich ein Fahrverbot erlassen. Um die Häuser vor Schäden zu bewahren, wurden am Fuss der Fassaden Abweissteine platziert, die auch heute das Strassenbild prägen. Aus Sicherheitsgründen erhielt dieser Abschnitt ausserdem einen neuen Belag aus Asphalt. Ansonsten ist die Gasse nach wie vor mit zurecht gehauenen Flusskieseln befestigt. Der Abbruch des Hauses Nr. 11 für die Erweiterung des Museums 1913 führte zu einer Verbreiterung des oberen Schlüsselbergs.