Mueshaus in der Spalenvorstadt

Das Mueshaus inmitten der Spalenvorstadt, links führt die heutige Vesalgasse in den Werkhof.

Mueshaus 1890
Das Mueshaus um 1890. Schön zu sehen der Zustand der Fassade vor der Jahrhundertwende.
Bild: © Staatsarchiv Basel-Stadt, AL 45, 2-98-1
Quelle: Staatsarchiv Basel-Stadt

1652 wurde dieses Haus errichtet, damit man darin, und nicht mehr anderswo, den Handel mit "Mues" abhalte. Darunter waren unter anderem zu verstehen: "Alles Gemuess, Erbsen, Linsen, Wicken, Bohnen, Hirss, Fench, Senff, Gersten, gestampffte und ohngestampffte, wie auch Hanfsaamen, und der gleichen. Item Griess, Weissmähl, Habermähl und sonsten anderes Mähl."1 Das Mueshaus erfüllte bis ins Jahr 1840 seine ursprüngliche Aufgabe, dann wurde es an Handelsfirmen in Miete gegeben; im ersten Stock des Gebäudes erhielt die Zunft zu Gartnern Gastrecht, deren Liegenschaft anno 1874 der Korrektion der Gerbergasse hatte geopfert werden müssen.

Mueshaus
Das Mueshaus in der Spalenvorstadt, um 1870.
Bild: © Staatsarchiv Basel-Stadt, NEG 2169
Quelle: Staatsarchiv Basel-Stadt

Zum Preis von Fr. 145'000,- gelangte 1899 das ehemalige Lagerhaus für Mehl und gedörrte Hülsenfrüchte und spätere Stadtkutschenhaus und Baumagazin des Lohnamts aus dem Besitz der Bürgergemeinde in denjenigen des Kantons, der es der "Actiengesellschaft für eine Gewerbehalle" überliess. Diese hatte bis dahin ihr "Ausstellungs- und Verkaufscentrum für die hiesigen Handwerker und Gewerbetreibenden" im alten Salzhaus an der Schifflände eingerichtet, das im Zuge der Birsigkorrektion abgebrochen werden musste.2 Der Umbau des Mueshauses, einer der ganz wenigen ausgesprochenen Basler Barockbauten des 17. Jahrhunderts, zur "Gewerbehalle" hatte eine Veränderung der Fassade zur Folge, indem im Erdgeschoss zwei weitere als Schaufenster zu verwendende Rundbogen eingefügt wurden.


1 Meier, Eugen A.: "Basel einst und jetzt", Buchverlag Basler Zeitung, Basel 1995, S. 171
2 ebda., S. 171